Sonntag, 22. Februar 2015

Verplant

Vor Jahren weilte ich mit meinen Jugendfreunden bei einer Familie in Kanada. Es war am Vorabend etwas spät geworden und wir begaben uns morgens nach einem flüchtigen Frühstück nach Ottawa um die Stadt anzusehen. Am späten Vormittag meldete sich bei  uns der Hunger und wir genehmigten uns Pizzen. Dann kehrten wir zur Mittagszeit zu unseren Gastgebern zurück. Die Gastgeberin hatte für uns ein feines aufwendiges Mittagessen gerichtet und war nun gekränkt, dass wir keinen Hunger mehr hatten. Ihre ganze Mühe hatte sich nicht gelohnt. Noch heute schäme ich mich deswegen.
Der Herr hat für uns auch alles bereitet von Ewigkeit her, durch seine Hingabe  in der Zeit als er als Mensch unter uns lebte, durch sein Leiden, sein Sterben, seine Auferstehung und seine beständige liebende Gegenwart bis in die gegenwärtige Stunde hinein. Treibt es uns nicht die Schamröte ins Gesicht, wenn wir mit allem möglichen voll und verplant sind, und so kaum mehr Platz haben für das wahre Gut?  

Wie sollen wir ja sagen können, wenn wir vorher nicht nein gesagt haben.

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